Bienen brauchen blühende Landschaften und

Imker, die mit Leidenschaft für sie sorgen

Schon etwa 9.000 Jahre alte steinzeitliche Höhlenmalereien zeigen Menschen als sogenannte „Honigjäger“. Und seit einigen tausend Jahren nutzt der Mensch die Honigbiene in Europa.

Seit wann es in Emsdetten Imker gegeben hat, ist nicht überliefert. Der erste Imkerverein, bzw. genauer gesagt „Bienenzuchtverein“ jedoch wurde am 11.September 1932 gegründet. Die offizielle Bezeichnung lautete:

Westfälischer Hauptverein für Bienenzucht Münster i.W., e.V.

Ortsverein Emsdetten

 

Zu den Gründungsmitgliedern gehörten:

Abeler, Heinrich; Ahaus, Heinrich; Ahaus, Anton; Alaze, Albert; Bothe, Ernst; Kamp, Heinrich; Möllers, Albert; Reichenbach, Kurt; Ruhe, Franz; Sander, Bernhard; Schwiddessen, Karl; Wolters, Heinrich.

Diese 12 Personen wählten Heinrich Ahaus, Hollingen 31, zum 1.Vorsitzenden. Zum Schriftführer und Kassierer wurde Karl Schwiddessen, Emsbrückenstr.47, gewählt.

Das in Emsdetten Imkerei bereits lange vorher existiert hat, lässt sich an der ersten Mitgliederliste aus dem Jahr 1933 ablesen. Hier werden bereits 25 Mitglieder gelistet, die insgesamt 357 Bienenvölker bewirtschaften. Das Gründungsmitglied Karl Schwiddessen (geboren 20.04.1874) gibt an, bereits seit 1900 Imker zu sein.

 

Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus musste sich der Bienenzuchtverein Emsdetten umbenennen: die offizielle Bezeichnung lautete seit 1935:

Reichsverband deutscher Kleintierzüchter e.V.

Reichsfachgruppe Imker e.V.

Ortsfachgruppe Emsdetten

 

Gleichzeitig wurde in einem Rundschreiben des deutschen Imkerbundes vom 28.Sept. 1933 an die Vorsitzenden der Kreis- und Ortsgruppen darauf hingewiesen, …“ ich ersuche mit den in Ihrem Verbandsbezirk vorhandenen wilden Vereinen die Fühlung aufzunehmen. Die Vereine sind zu ersuchen, bis zum 15.November d.J. den Anschluss an den Deutschen Imkerbund zu vollziehen. Über die dann noch bestehenden wilden Vereine ist bis zum 20.November d.J. Bericht zu erstatten.“ So wurden zu der Versammlung am 02.April 1934 neben den bis dahin bereits bestehenden 30 Mitgliedern „ auch noch weitere 30 noch abseits stehende Imker eingeladen…“.

 

 

 

 

 

 

 

Zu einer der ersten Amtshandlungen des neuen Vereins gehörte im Frühjahr 1933 die Bestellung von 1.300 Stecklingen der Salix Smithiana, die vom Rittergut Vortlage bei Lengerich bezogen wurden. 50% der Kosten wurden vom Westfälischen Hauptverein übernommen. Ebenfalls wurde die Lieferung von 100 Bienenköniginnen von der Staatlich anerkannten Lehr- und Versuchsanstalt für Bienenzucht der Landwirtschaftskammer für die Provinz Westfalen mit Sitz in Münster, zu einem vergünstigten Preis organisiert.

 

In seinem 2. Rundschreiben vom 30.Okt. 1933 weist der deutsche Imkerbund bereits auf das „Winterhilfswerk“ hin. „ Wenn jeder Imker aus Westfalen und Lippe mir ein Pfd. Honig spendet (und das muß bei gutem Willen möglich sein), dann bekommen wir 50 Zentner zusammen und können damit einige tausend arme Kinder zu Weihnachten glücklich machen. – Von den Kreis- und Ortsgruppenführern erwarte ich, dass sie mit Gerechtigkeit darüber wachen, dass ihre Mitglieder nach bestem Können und Vermögen abgeben. Dass soll heissen, dass der Groß- und Mittelimker mehr zu geben hat, als der Kleinimker, der nur wenige Völker überwintert. Der in guten Verhältnissen lebende Imker gibt kein Almosen, sondern bringt ein Opfer. Der Masse unserer Volksgenossen, die seit 14 Jahren arbeitslos sind, ist nicht durch schöne Worte zu helfen, sondern durch die Tat. Deshalb opfere der Imker, der noch Arbeit und Brot hat, soviel, dass er seine Spende vor seinem Gewissen in dieser grossen Notzeit unseres Volkes verantworten kann.“

So spendeten die Emsdettener Imker bereits für das „Winterhilfswerk“ 1934/35 am 20.Dezember 1934 insgesamt 20 Pfd. Honig.

 

Eine wesentliche Aufgabe der Ortsfachgruppen bestand darin, die Anträge für die Zuckerverbilligung zu erstellen. Seit 1935 wurde die Zuckerverbilligung gewährt, „um den steigenden Bedarf auf dem Honigmarkt gerecht zu werden und durch eine Vermehrung der Bienenvölker eine erhöhte Befruchtungstätigkeit im Obst- und Pflanzenbau zu erreichen“,….“ Für jedes Bienenvolk wird eine Höchstmenge von 15 Pfund verbilligt, und zwar 5 Pfund im Frühjahr als Reiz- und Notfütterung und 10 Pfund zur Einwinterung. Der Verbilligungszuschuß beträgt im Höchstfalle 8 Reichspfennig je Pfund.“

Im Herbst 1939 kommt es jedoch zu einer Verknappung des Zuckers. „ Wenn nun in diesem Herbste kurz vor der neuen Ernte eine unvorhergesehene Verknappung eingetreten ist, so braucht uns dies nicht sonderlich zu ängstigen. Die Einmachzeit, die gebieterisch eine ausgiebige Verwertung und Erhaltung der reichen Obsternte für die Wintermonate fordert, hat unsere Reichsregierung veranlasst, drei Kartoffelscheine in Zuckerscheine umzuwandeln. Durch diese Maßnahme ist aber der vorhandene Zuckervorrat derartig zusammengeschmolzen, dass die in den letzten Jahren gebräuchliche Zuckermenge für die Herbstfütterung der Bienenvölker nicht voll geliefert werden kann.“ Je Volk wurde eine Menge von 3kg zugebilligt.

 

 

 

Viele unserer Imkerkameraden sind vor Wochen hinausgezogen, ….Gar plötzlich und unvorbereitet wurden sie zum Heeresdienst einberufen, ohne dass es ihnen möglich war, die bereits dringend gewordene Einwinterung ihrer Bienen zu besorgen. Wie mancher Bienenstand steht nunmehr verwaist da. Keiner der daheim gebliebenen Familienangehörigen weiss rechten Bescheid auf ihm;… Da ruft laut und eindringlich unsere Pflicht, sofort helfend einzuspringen.“

 

Mit dem Fortschreiten des 2.Weltkriegs wurde auch die Versorgungslage bei den Imkern immer schlechter.

So wurden die Imker verpflichtet, durch Sonderaktionen ab 1940 mindestens 3 kg Honig je Volk zu einem verbilligten Preis von RM 1,- je 0,5 kg Honig abzuliefern. Erst Mengen die darüber hinaus geschleudert worden waren, durften individuell verkauft werden. Bei Nichterfüllung des Solls wurden auch nur max. 3 kg Zucker zur Fütterung gewährt. Der Honig wurde dann von einer vom Eierwirtschaftsverband beauftragten Firma an Sammelstellen abgeholt.

28 Emsdettener Imker lieferten im Jahr 1940 somit von 712 Völkern 2.136 kg Honig.

 

Seit Frühjahr 1941 gab es dann Mittelwände nur noch auf Bezugschein, für den vorher ein Antrag gestellt werden musste. Je Volk wurden 400 g Mittelwände bewilligt. In den nachfolgenden Jahren mussten Bienenzuchtbetriebe mit mehr als 10 Völkern den Mittelwandbedarf aus eigener Erzeugung decken.

 

In einem Rundschreiben der Landesfachgruppe Imker vom 20.06.1942 wurde mitgeteilt, „ für das laufende Holzwirtschaftsjahr sind den bienenwirtschaftlichen Gerätefabriken 2.000 cbm Nadelschnittholz für die Anfertigung von Bienenwohnungen sicher gestellt worden…. Die OfgrV haben darauf zu achten, dass die bestellten Bienenwohnungen der Leistungssteigerung dienen, für „Standverschönerungen“ dürfen Neuanschaffungen während des Krieges nicht gemacht werden.“

 

Im Frühjahr 1942 gab die Landesfachgruppe Imker dann den Aufruf „Kein Rapsfeld ohne Bienen“ Über die Notwendigkeit der Rapswanderung gerade in der augenblicklichen Zeit dürften Zweifel der Bedenken nicht vorhanden sein. Es gilt, die Fettversorgung unseres Volkes durch unsere Mitarbeit zu sichern. …“Hierzu gab es einen Erlaß des Reichsbauernführers, in dem die Bauern und sonstigen Grundbesitzer u.a. dazu verpflichtet wurden, … „unmittelbar an der zu bestäubenden Anbaufläche eine ausreichende – möglichst windgeschützt gelegene – Grundfläche für die Aufstellung der erforderlichen Bienenvölker kostenlos zur Verfügung zu stellen. … Pferde oder sonstige Tiere dürfen keinesfalls in die Nähe der Bienenstände gebracht werden. … dass Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen von Beginn der einsetzenden Rapsblüte bis zur Beendigung der Blütezeit zu unterlassen sind, um Schädigungen an den Bienenvölkern zu vermeiden. …“Für Anträge auf Freigabe eigener Wagen, Bewilligung von Brennstoff, Zurverfügungstellung von Zugmaschinen usw. sind die Wehrwirtschaftsämter zuständig. Anträge sind an diese durch die Kreisbauernschaften zu richten….“

 

Im Herbst 1943 erfolgte dann eine Tabakzuteilung. In einem Rundschreiben vom 15.09.1943 schreibt die Landesfachgruppe Imker:

Die Freistellung von Tabak für die Bienenwirtschaft ist in Anerkennung der hohen Bedeutung der deutschen Bienenwirtschaft erfolgt. Die Tabakzuteilung ist abhängig von der erfüllten Sonderaktion 1943. Die zuzuteilende Tabakmenge je Volk ist auf 50 gramm festgesetzt. … Der Preis für 100 gr beträgt m -, 75 zuzüglich Unkosten für Verpackung und Porto. … Der für die Bienenwirtschaft bestimmte Tabak ist ausschließlich in imkerlichen Betrieben zu verwenden. Der Verbrauch zu Genusszwecken im Privatleben ist durch den Herrn Reichsminister verboten. Missbrauch schließt jede weitere Tabakzuteilung aus ….“.

 

In einem Rundschreiben vom 10.07.1944 der Landesfachgruppe Imker wird noch einmal auf die besondere Bedeutung der Wachsproduktion hingewiesen. „… Steigerung der Erzeugung, Gewinnung, Erfassung und Ablieferung des Wachses ist eine der wichtigsten Aufgaben der deutschen Bienenwirtschaft. Wachs wird nicht nur für den imkerlichen Eigenbedarf, sondern auch in erheblichem Maße von der deutschen Wehrwirtschaft gebraucht….“ Je Volk und Jahr musste eine alte Wabe abgeliefert werden.

In einem letzten Rundschreiben der Landesfachgruppe Imker-Westfalen, datiert vom 10.03.1945 wird noch einmal an die Imker appelliert:

Den deutschen Imkern ist es uns in dem uns aufgezwungenen harten Kriege selbstverständliche Pflicht geworden, einen großen teil der Honigernte für Wehrmacht Lazarette und Bombengeschädigte abzuliefern….Die Kriegslage zwingt uns aber, 1945 noch erheblich mehr abzuliefern….“

 

 

Nachkriegszeit

 

Am 21.06.1945 wird dann in einem ersten Rundschreiben darauf hingewiesen, „nach einer mir zuteil gewordenen mündlichen Mitteilung bleiben die Wirtschaftsverbände, und ein solcher ist unsere Landesfachgruppe, in bisheriger Form bestehen. Es bleiben auch die Bestimmungen für die Ernährungssicherheit in Kraft. …“. Das Ablieferungssoll betrug 4 kg Honig/Volk. Der Honig wurde mit 2,-RM je kg vergütet. Honigabgabe und Zuckerbezug wurden nunmehr durch das Landesernährungsamt ((Milch-, Fett- und Eierwirtschaftsverband) mit Sitz in Unna geregelt. In den nachfolgenden Jahren betrug das Liefersoll für Honig 3 kg,; bei Erfüllung des Solls hatte man Anspruch auf den Bezug von 7,5kg Zucker je Volk.“ Bis 1948 hatte diese Regelung Bestand.

 

Speziell für die Königinnenzucht wurden Bezugsscheine über Puderzucker ausgeliefert. Im Jahr 1947 wurde eine Puderzuckerzuteilung für 457 von Imkern des Imkervereins Emsdetten erzüchtete Königinnen beantragt. Im Jahr 1951 betrug die Menge 375 gr Puderzucker je Königin.

 

In seinem 2 . Rundschreiben vom 15.April 1946 weist der Landesverband westfälischer und lippischer Imker auf die Umbildung der Imker-Fachgruppen in Vereine hin. „Der Neuaufbau unseres gesamten öffentlichen Lebens im demokratischen Sinne erfordert auch die Umbildung der imkerlichen Fachgruppen auf vereinsgesetzlicher Grundlage. Dies geschieht durch Wahlen und Abstimmung, … Der Verband nordwestdeutscher Imker hat im Einvernehmen mit der Zentralstelle für Ernährung und Landwirtschaft bei der britischen Militär-Regierung in Obernkirchen Richtlinien ausgearbeitet, die uns die Umbildung wesentlich erleichtern….“

So fand dann am 12.Mai 1946 eine Mitgliederversammlung statt, in der Heinrich Ahaus zum 1.Vorsitzenden des Imkerverein Emsdetten gewählt wurde.

 

In den Nachkriegsjahren erfolgte auch eine Zuteilung der Zündhölzer. Imker mit bis zu 10 Völkern hatten Anspruch auf monatlich 2 Schachteln. Tabak stand gar nicht zur Verfügung. Hier wurde auf den Einsatz von Ersatzstoffen, z.B. getrockneter Rainfarn, aber auch grobes Sägemehl, zurückgegriffen. Bis zum Jahr 1948 wurden Streichholzschachteln auf Bezugsschein ausgegeben.

 

Besonders hart getroffen war der Berufsimker Franz Plagge im Jahr 1946. So befürwortet der Imkerverein Emsdetten am 06.August 1946 einen Antrag auf Herabsetzung des Ablieferungssolls für Honig für das Mitglied Franz Plagge. Als Grund wird angeführt …“ wonach er außer dem Verlust an 42 Bienenvölkern durch Hochwasser im Februar 1946 weitere 46 Bienenvölker durch Nosema verloren hat. Da Plagge Berufsimker ist …, er sich aber jetzt durch die diesjährige Fehlernte in einer wirklichen Notlage befindet und um seinen Beruf und seine Existenz bangt, bitte ich seinem Antrage auf eine Ermässigung seines diesjährigen Liefersolls zuzustehen….“

Dem Antrag ist seitens des Landesernährungsamtes Westfalen, Milch-Fett- und Eierwirtschaftsverband zugestimmt worden.

 

Auch der Winter 1946/47 hat den Imkern viele Probleme bereitet. So wurden vom Imkerverein Emsdetten insgesamt 384 Völkerverluste gemeldet, 363 davon wegen Krankheiten (Ruhr oder Nosema).

 

Bereits im Mai 1946 weist der Landesverband westf. und lipp. Imker in einem Rundschreiben auf die Vergiftung der Bienen durch Pflanzenschutzmittel hin. „Bei der Bekämpfung des Rapsglanzkäfers wird in Zukunft in steigendem Maße das Mittel „Gesarol“(DDT) Anwendung finden.“ Auch E 605 und Arsenhaltige Mittel werden eingesetzt. Die Imker waren aufgefordert, bei Verdacht auf Schäden Untersuchungsproben vom Totenfall aller betroffenen Völker zu entnehmen und an das Bieneninstitut nach Celle zu senden. Auf Grund immer wieder kehrender Schäden an Bienen durch unsachgemäße Verwendung von giftigen Pflanzenschutzmitteln wurde am 25.05.1950 erstmalig seitens der Bundesregierung eine Verordnung gegen unsachgemäße Anwendung bienenschädlicher Pflanzenschutzmittel erlassen. Im Jahr 1952 verweisen die Farbwerke Hoechst, U.S. Administration, Verkauf Pflanzenschutz in einem Rundschreiben an alle Imker, auf ein neues Produkt „HOLFIDAL“ hin, welches gegen den Rapsglanzkäfer eingesetzt werden kann und sich gleichzeitig als bienenunschädlich erwiesen hat. Am 01.04.1953 schloß der Landesverband Westf. und Lipp. Imker für alle Mitglieder eine Stäubeschäden-Versicherung ab, bei einer Prämie von 0,07 DM/Volk und einer max. Entschädigungssumme von 50,00 DM/Volk. Für den Imkerverein Emsdetten mussten im Jahr 1953 für 1.069 gemeldete Bienenvölker ein Betrag von 74,83 DM zur Stäubeschäden-Versicherung geleistet werden.

 

Im Dezember 1951 mussten erstmalig alle Bienenvölker der Amtlichen Viehzählung gemeldet werden. Die Anzahl der gemeldeten Völker war dann gleichzeitig Grundlage für das Ausgabe von Bezugsscheinen für Zucker.

 

In einem Rundschreiben vom Dezember 1950 vom deutschen Imkerbund wurde für die Preisbildung des Honigs die Devise ausgegeben

Honigpreis = Butterpreis.

In einem Rundschreiben des Kreisimkerverein Steinfurt an alle Imkervereine wurde ein Honigverkaufspreis von mindestens 2,40 DM/500gr vorgeschlagen.

 

 

Zucker

 

Bis 1951 gab es Zucker auf Bezugsschein.

Mit der Einführung der Umsatzsteuer unterlag auch der Bienenzucker der Besteuerung.

Im Jahr 1952 hat der Ernährungsausschuß des Bundestages in der Sitzung vom 08.10.52 einstimmig beschlossen, je Bienenvolk 5 kg Zucker steuerfrei zur Verfügung zu stellen bzw. die Steuer dafür zurück zuvergüten.

Im Jahr 1953 konnte dann erstmalig Steuerfreier Zucker bezogen werden. Auf Antrag konnten beim Hauptzollamt Bezugsscheine bezogen werden.

 

Zuckerbestellung, Zuckersteuer-Rückerstattung und Auszahlung des Zuckergeldes bestimmten im wesentlichen die Aktivitäten des Imkervereins.

Ende der 70er Jahre wurde auf Grund der EG Zuckermarktordnung Zucker für den Einsatz der Bienenfütterung denaturiert, d.h., dass Zucker nach den EG Bestimmungen durch Zugabe von 0,05% Octosan vergällt wurde. Dieser vergällte Zucker war dann nicht mehr für den Einsatz in der Humanernährung geeignet und konnte zu subventionierten Preisen an die Imker verkauft werden.

 

Der Zuschuß für Imkerzucker im Jahre 1979 betrug 3,20 DM/Volk.

Heute unterliegt der Zucker keinerlei Sonderregelung mehr.

 

 

 

 

 

Neuzeit

 

Erstmalig feierten die Imker am 08.10.1955 ein Imkerfest, welches im Lokal Ortmeier stattfand.

Im Jahr 1961 wurde der Kauf einer Schreibmaschine als notwendig angesehen.

 

Erstmalig im Jahr 1978 wurde zusammen mit dem Imkerverein Steinfurt ein Erntedankfest gefeiert. Dieses gemeinsame Fest wurde dann wechselseitig bis zum Jahr 1984 durchgeführt.

In den folgenden Jahren standen Besuche von Landes- und Bundesgartenschauen sowie Standbesichtigungen bei benachbarten Imkervereinen auf der jährlichen Tagesordnung.

Seit 1989 findet jährliche eine Radtour statt.

Um Mitglieder gewinnen zu können, wurden im Jahr 1990 2 Segeberger Beuten

angeschafft, die an der Imkerei interessierten Personen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Im Jahr 1991 wurde dann seitens des Vereins ein gasbetriebener Dampfwachsschmelzer angeschafft, der allen Mitgliedern zur Verfügung steht, um einen eigenen Wachskreislauf herzustellen.

Am 12.08.1979 wurde dem Mitglied Bruno Schölzke die Ehrenmitgliedschaft im D.I.B. verliehen.

Im Jahr 2004 wurde Paul Kattenbeck zum Ehrenmitglied des Imkerverein Emsdetten ernannt.

Im Jahr 2002 erhielten Paul Kattenbeck und Leo Löckemann die goldene Anstecknadel des Landesverbandes für 40 jährige Mitgliedschaft, im Jahr 2005 wurde Franz Daszkowski mit der goldenen Ehrennadel für 40 jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

 

 

 

Imkerei im Wandel der Zeit

Während Franz Plagge sich als Berufsimker bezeichnete, betrieben alle anderen die Imkerei als Nebenerwerb bzw. Zuerwerb. Im Gründungsjahr noch mit 65 Völker, so meldete Franz Plagge bereits im Jahr 1946/47 266 Völker an.

Angesichts der wirtschaftlichen Situation nach der Weltwirtschaftskrise waren einige Imker jedoch durchaus auf die Einnahmen aus der Imkerei angewiesen. So z.B. auch Anton Ahaus. Am 19.August 1937 stellt er ein Gesuch an die Geschäftsstelle der Landesfachgruppe Imker, Münster, mit der Bitte um Gewährung einer weiteren Beihilfe zur Neuanschaffung der durch Nosemaseuche verlorenen Bienenvölker.

Trotz der bereits erhaltenen Entschädigung von 235 Rm. komme ich durch die Beschaffung der noch fehlenden Völker und den Ausfall der diesjährigen Ernte in eine schwierige Lage. Begründung: Ich verdiene wöchentlich 25 Rm. Netto. Ausser Frau und 5 Kinder im Alter von 17 bis 2 Jahren habe ich noch meinen siebzigjährigen Schwiegervater zu unterhalten. Meine Frau erwartet in 3-4 Wochen wieder die Niederkunft. Ich besitze ein kleines Wohnhaus mit Hausgarten im Werte von 6000 Rm. Ich habe 9000 Rm. Schulden, von diesen 4000 Rm. Ein Geschäftsverlust meines früheren Berufes. An Zinsen habe ich 6% und 5% Amortisation zu zahlen. Es ist mir beim besten Willen nicht möglich, von der erhaltenen Entschädigung und aus eigenen Mitteln die jetzt noch fehlenden Völker und den Zucker für die Einwinterung zu beschaffen. Ich bitte nochmals um eine weitere Beihilfe.“ Das Gesuch ist seitens der Ortsfachgruppe befürwortet worden.

 

Im Laufe der Jahre hat sich die Imkerei immer weiter zur Hobbyimkerei gewandelt. So schreibt der Obmann des Landesverbandes für Westf. und Lipp. Imker für Berufs- und Großimker, Heinrich Rohlmann, in seinem Bericht 1953/54: „ Das Jahr 1954 war nach Berichten das schlechteste Honigjahr seit Jahrzehnten, besonders im nördlichen Westfalen. …Die Existenzmöglichkeit des Berufsimkers hat sich weiter verschlechtert. Infolge der radikalen Unkrautbekämpfung mit chemischen Mitteln gehen viele Trachtpflanzen verloren, und viele Flugbienen kehren unbemerkt nicht mehr zurück. Die Erträge, welche vor 15-20 Jahren noch erreicht wurden, sind einfach nicht mehr da.“

 

Die 25 Mitglieder aus dem Jahr 1933 hielten insgesamt 356 Bienenvölker, wobei die Völkerzahl zwischen 1 und 63 lag, wobei Heinrich Ahaus mit 60 Völkern, Anton Ahaus mit 55 Völkern und Franz Plagge mit 63 Völkern zu den größeren Imkern zählen.

Anzahl Imker

bis zu 5 Völker 7

6 – 20 Völker 14

21 – 50 Völker 1

51 – 100 Völker 3

 

Der Höchstpunkt war im Jahr 1953 erreicht, als 33 Mitglieder 1.069 Bienenvölker versorgten.

Der Tiefpunkt war im Jahre 2001 erreicht. 33 Mitglieder hielten nur noch 194 Bienenvölker.

Im Jahr 2007 gehören dem Imkerverein Emsdetten 44 Mitglieder an, die insgesamt 208 Völker bewirtschaften.

 

Anzahl Imker

bis zu 5 Völker 28

6 - 10 Völker 10

11 - 20 Völker 5

21 - 50 Völker -

51 - 100 Völker -

 

Für den Rückgang der Bienen ist vor allem das Aufkommen der Varroamilbe verantwortlich. In einem Protokoll von 1978 wird diese Milbe, die zum Verlust ganzer Bienenvölker führen kann, erstmalig erwähnt. Im Jahr 2004 fielen etwa 55% der in Emsdetten gehaltenen Bienenvölkern dem Befall der Varroamilbe zum Opfer. Inzwischen gibt es Möglichkeiten und vor allem Erfahrung mit der Varroamilbe zu leben und zu imkern.

 

Von den 357 Bienenvölkern, die bei Gründung des Vereins gemeldet wurden, wurden immerhin noch 96 Völker in Körben gehalten, alle anderen in sogenannten Blätterstockbeuten (Alberti). Heute werden die Bienen vor allem in sogenannten Magazinen, aus Holz oder auch Kunststoff (Styropor) gehalten.

 

Auch bei den Wabenmaßen hat es einen Wandel gegeben: wenngleich im Jahr 1933 die meisten Völker auf Normalmaß gehalten wurden, so wurde zudem mit Gerstungmaß, Kuntzschmaß, Zandermaß und Freudensteinmaß gearbeitet.

Neben Deutsch Normalmaß (DNM) werden Heute wird auf Vereinsebene nur noch Deutsch Normalmaß (DNM) eingesetzt.

 

Wetter

Das das Wetter schon immer Kapriolen gespielt hat, kann man an einem Eintrag in einem Protokoll der Jahreshauptversammlung vom 05.01.1964 ablesen, dort heißt es ,“ …so müssen vor allem die Wetterverhältnisse günstiger werden. Wie es scheint, werden die Sommer hier in Deutschland von Jahr zu Jahr ungünstiger.“

 

 

 

 

Die Vorsitzenden des Imkervereins Emsdetten

 

1932 - 1949

Heinrich Ahaus

1949 - 1956

Franz Plagge

1956 - 1967

Alfred Kahl

1967 - 1974

Heinz Meinigmann

1974 - 1976

Paul Ansmann

1977 - 1980

Anton Wolters

1981 - 1988

Hubert Kattenbeck

1989 - 2003

Paul Grunwald

2003-  2008

Franz Löckemann

2008-  2013

Klaus Besseling

2013-  2020

Erhard Wagner

2020-

Ralf Stecker

 

Manfred Pudlik

 

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